Kinder träumen

Kinder träumen

Schwerpunkt Kinder

Fahr bremsbereit

Kinder sehen die Straße mit anderen Augen und bewegen sich im Straßenverkehr oft in ihrer eigenen Traumwelt. So schätzen sie Geschwindigkeit und Entfernungen noch nicht richtig ein. Kinder und Jugendliche entwickeln ihre Fähigkeiten im Lebensalter erst nach und nach. Dazu gehören zum Beispiel das zielgerichtete Schauen oder die Möglichkeit, Geräusche zu lokalisieren und ihrer Quelle zuzuordnen. Erwachsene Menschen können das alles. Es ist deshalb wichtig, dass wir uns in unsere Kinder hineinversetzen, sie genau beobachten und ihnen im Straßenverkehr immer Vorrang geben.

Kinder reagieren oft anders, als wir Erwachsene es vermuten. Es kann sein, dass sich ein Kind gerade in einer Spielwelt befindet, impulsiv handelt oder seine eigenen Fähigkeiten überschätzt. Das kann zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr führen. Denn die Auswirkungen von komplexen Verkehrssituationen wie Straßenquerungen, Vorrangregeln oder Geschwindigkeiten werden noch schlecht eingeschätzt. Im schlimmsten Fall führt diese Überforderung zu einem Unfall. Sogar ängstliche Kinder sind einer erhöhten Unfallgefahr ausgesetzt, da sie in Situationen, die für sie schwierig sind, erstarren und nicht mehr gut entscheiden können, was sie als nächstes tun sollen.

Spot: Wie nehmen Kinder den Straßenverkehr wahr?
Spot: Wie nehmen Kinder den Straßenverkehr wahr? (Audiodeskription)

Besonders wenn Kinder am Schulweg unterwegs sind, sind sie auf sich allein gestellt. Das Schulwegtraining ist deshalb besonders wichtig, um eigenständig Fähigkeiten und Fertigkeiten für eine sichere Verkehrsteilnahme zu erlernen. Darum ist es auch keine optimale Lösung, wenn Eltern ihre Kinder immer vor der Schule mit dem Auto absetzen. Dann sind die Kinder zwar ziemlich geschützt, aber Selbständigkeit und Sicherheit im Straßenverkehr lernen sie dabei nicht. Zu Beginn ist eine Begleitung des Kindes in jedem Fall wichtig, um ihnen richtiges Verhalten vorzuleben und ihren Fokus in der Wahrnehmung zu sensibilisieren und zu trainieren.

Eine Frau zeigt zwei jungen Burschen das Stopp-Schild an einer Verkehrskreuzung. Gemeinsam lernen ©sicher unterwegs – Verkehrspsychologische Untersuchungen GmbH

Kinder lernen sich im Straßenverkehr zu bewegen, sie beobachten und machen das gezeigte Verhalten nach. Bei jüngeren Kindern zu Beginn der Volksschulzeit sind die Vorbilder vor allem die Eltern oder ältere Geschwister. Später vergleichen sich Kinder immer öfter mit ihren gleichaltrigen Freund:innen. Je früher Kinder richtiges Verkehrsverhalten lernen und je öfter sie dieses wiederholen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie es auch später automatisch abrufen können, wenn sie unbegleitet unterwegs sind.

 

Checkliste für den sicheren Schulweg

  • Wie viele Straßen muss Ihr Kind auf dem Schulweg überqueren?
  • Welche Straßenübergänge mit Schutzwegen sind zusätzlich durch Ampeln oder Schülerlotsen gesichert?
  • Welche Kreuzungen am Schulweg sind für Ihr Kind unübersichtlich?
  • Wo gibt es einen von der Fahrbahn getrennten Geh- beziehungsweise Radweg?
  • Auf welchen Abschnitten des Schulweges ist viel Autoverkehr ein Problem?
Zitat

Für Eltern ist es in diesem Zusammenhang oft schwierig zu entscheiden, ab wann oder nach wie oftmaligem Üben Kinder erste selbständige Schritte im Straßenverkehr machen können. Wie im Folgenden aufbereitetes Wissen über die dafür notwendigen Fähigkeiten hilft dabei, Kinder in sicheren und altersgemäßen Grenzen Erfahrungen im Straßenverkehr sammeln zu lassen.

Mag. Dr. Bettina Schützhofer, Verkehrspsychologin „sicher unterwegs“

Zwei Kinder stehen an der Straße und sehen nach links. Ihre Mutter zeigt ihnen mit der Hand, wo sie hin sehen sollen, um den Straßenverkehr aufmerksam lesen zu können.
Kinder

Fähigkeiten

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Alle Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie für eine aktive und sichere Verkehrsteilnahme benötigen, entwickeln sich im Laufe des Kindes- und Jugendalters, zum Teil bis ins junge Erwachsenenalter hinein. Was sind nun die Fähigkeiten, die Kinder in ihrer Entwicklung erst lernen müssen? Folgende relevanten Verkehrsfähigkeiten entwickeln Kinder im Laufe des Kindes- und Jugendalters. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies ein laufender Lernprozess ist.

Sehen
  • Kinder sehen das Verkehrsgeschehen aufgrund ihrer Körpergröße aus einer niedrigen Perspektive. Sie verschwinden dadurch hinter Autos und sehen auch nicht über diese drüber.
  • Das Blickfeld von Kindern ist eingeschränkt und lässt sie Dinge schlechter wahrnehmen. 6-Jährige sehen aus dem Augenwinkel heraus nur 70 bis 110 Grad. Im Vergleich dazu haben Erwachsene ein größeres Blickvermögen von 180 Grad.
  • Um Geschwindigkeiten richtig einschätzen zu können, unterscheiden wir Erwachsenen anhand der Tiefenwahrnehmung, ob sich ein Auto nähert oder entfernt. Fahrzeuge, die sich nähern, werden größer; die, die sich entfernen, werden kleiner. Erst im Alter von 10 Jahren ist diese Fähigkeit voll entwickelt.
  • Wo ein Kind hinblickt, dort geht es hin. Manchmal startet es auch spontan los, wenn es etwas emotional Spannendes sieht, wie zum Beispiel eine vertraute Person.
  • Auch wenn Eltern das „Links-Rechts-Links-Schauen“ vormachen, bewegen Kinder den Kopf oft nur reflexartig hin und her. Sie achten aber nicht bewusst auf das Verkehrsgeschehen.
Hören
  • Laut und leise sowie hoch und tief – Kinder haben ein sehr feines Gehör. Das Tonspektrum von Kindern ist ausgeprägter als bei älteren Menschen. Kinder werden durch diese vielen akustischen Reize im Verkehr jedoch überfordert.
  • Ab ca. 8 Jahren können Kinder den Hörsinn im Straßenverkehr nutzen. In dieser Phase lernen sie aber erst, woher das Geräusch kommt und welche unterschiedlichen Geräusche es gibt. Abgeschlossen ist diese Fähigkeit erst bei 12-Jährigen.
Bewegen
  • Kinder wollen aufgrund ihres Bewegungsdrangs immer besonders schnell unterwegs sein. Das bewusste Stoppen oder Losgehen fällt aber noch schwer. Gleichzeitig variieren Kinder das Gehtempo und die Gehrichtung häufig.
  • Die Reaktionsgeschwindigkeit von Kindern ist langsamer als bei Erwachsenen und ist erst im Alter von 14 Jahren voll entwickelt. Wenn Kinder die Fahrbahn überqueren wollen, starten sie oft erst verzögert los. Dadurch haben sie weniger Zeit für die sichere Querung.
Fühlen
  • Kinder glauben, es dreht sich alles um sie. Das hilft, ihr Selbstbewusstsein zu entwickeln, schützt sie aber nicht im Straßenverkehr. Kinder lernen erst ab 8 Jahren, sich in andere hineinzuversetzen und die Absichten anderer Verkehrsteilnehmer:innen zu verstehen.
  • Starke Emotionen und spontane Aktionen das Verhalten von Kindern. Vor allem auf Menschen, Tiere oder Spielzeug reagieren Kinder verstärkt. Da kann es schon passieren, dass sie einfach über die Straße laufen, nur weil dort ein Hund sitzt.
  • Die Phase des magischen Denkens, wo Fantasie und Realität verschmelzen, findet schwerpunktmäßig im Kindergartenalter statt. So wird das Kind zum Superhelden, das Fahrrad zum Rennauto und das Auto wegen der Schweinwerfer zum Menschen. Kinder lieben solche Geschichten, aber schätzen so gefährliche Situationen falsch ein.
Denken
  • Erst ab ca. 5 Jahren entwickelt sich die bewusste Aufmerksamkeitsfähigkeit bei Kindern. Erst dann lassen sie sich weniger ablenken. Der nächste Entwicklungssprung erfolgt mit ca. 8 Jahren. Erst mit 14 Jahren erreichen sie die Aufmerksamkeit eines Erwachsenen und können gleichzeitig mehrere Aufgaben erledigen.
  • Denk- und Lernvorgänge sind im Alter zwischen 6 und 12 Jahren an konkretes Erleben und Tun gekoppelt. Die Vorstellungskraft, um den Heimweg mithilfe eines Plans zu finden, entwickeln Kinder erst ab ca. 12 Jahren.
  • Einschätzen zu können, wie sich eine Verkehrssituationen entwickelt, benötigt die Fähigkeit, sich Dinge vorstellen zu können. Das notwendige Vorausblicken und Vorwegnehmen erlernen Kinder erst schrittweise und können so Gefahren für ihre eigene Sicherheit erst nach und nach erkennen.
  • Lernen funktioniert über unsere Sinneskanäle. Wir lernen das, was wir hören, sehen, verstehen, und das wir tun. Das Tun hat dabei den höchsten Lerneffekt. Darum ist es wichtig, das Erlernte durch wiederholtes Üben im realen Verkehrsumfeld richtig anzuwenden. Erst durch das regelmäßig Erleben können Kinder Verkehrsregeln verstehen und festigen.
  • Gefahren zu erkennen, entwickelt sich bei Kindern schrittweise. Mit ca. 5 Jahren verschwimmen Realität und Fantasie noch stark., Erst ab ca. 6 Jahren beginnen Kinder Gefahren zu erkennen, meist aber erst dann, wenn sie schon in der gefährlichen Situation sind. Ab 8 Jahren gelingt es ihnen, Gefahren im Voraus wahrzunehmen, und mit ca. 10 Jahren können Kinder mögliche Risiken im Straßenverkehr aktiv vermeiden.
Spot: Warum wir Kinder im Straßenverkehr besonders schützen müssen?
Spot: Warum wir Kinder im Straßenverkehr besonders schützen müssen? (Audiodeskription)
Eine alte Frau sitzt am Steuer eines Autos

Aktion 40 Euro Gutschein

Fahrsicherheit 60+

Nutzen Sie die Bonus-Aktion für den Besuch eines Fahrsicherheitstrainings für alle Personen ab 60 Jahren. Ältere Menschen besitzen zwar in der Regel mehr Erfahrung, verlieren aber bei schwierigen Verkehrssituationen schneller den Überblick als jüngere Verkehrsteilnehmer.

Ein Motorradfahrer in einer schwarzen Lederkombi blickt aus seinem Helm

Aktion 40 oder 75 Euro Gutschein

Fahrtechnik Motorrad

Um die Unfallzahlen zu reduzieren, möchte das Verkehrsressort des Landes Oberösterreich möglichst viele Motorradlenkerinnen und Motorradlenker dafür gewinnen, ein Fahrtechniktraining zu besuchen. Das Land Oberösterreich bietet daher einen Sicherheitsbonus für den Besuch eines Fahrtechniktrainings in Form eines Gutscheines an.

Zwei E-Biker:innen fahren auf einer Schotterstraße inmitten einer grünen Hügellandschaft

25 Euro Bonus-Aktion

E-Bike Training 50+

Die motorisierte Fahrunterstützung ist insbesondere bei älteren Personen sehr beliebt. Birgt aber auch Gefahren. Sehr häufig bei E-Bike-Fahrern sind Schleuder- und Selbstunfälle ausgelöst durch die verhältnismäßig hohe Fahrgeschwindigkeit.

Eine lächelnde junge Frau steht auf einem E-Scooter auf einer Brücke

25 Euro Bonus-Aktion

E-Scooter Training

Nutzen Sie die Bonus-Aktion für ein Training zum sicheren Fahren mit elektrisch angetriebenen Tretrollern. Das Fahrsicherheitstraining ist für alle Personen ab 12 Jahren.

Skip to content