Schwerpunkt Ablenkung
Folgen der Ablenkung
Verschiedene Studien zeigen eindrücklich, welche fatalen Folgen durch Ablenkungen entstehen können. Wer auch nur wenige Sekunden abgelenkt ist, riskiert einen vorsätzlichen Blindflug.
Bei Tempo 130 ist man pro Sekunde 36 Meter „blind“ unterwegs. Bei drei Sekunden ist das mehr als ein ganzes Fußballfeld. Schätzungen prognostizieren, dass in Österreich pro Jahr rund 5,5 Millionen Kilometer im Blindflug zurückgelegt werden. Das entspricht: Etwa 1.273.737 Runden auf dem Red Bull Ring oder ca. 138 Fahrten um den Erdäquator oder mehr als 14 Mal der Distanz Erde Mond.
In einer Studie des ÖAMTC mussten Proband:innen auf Anweisung ihr Smartphone vom Beifahrersitz nehmen, eine Whatsapp-Nachricht lesen und beantworteten. Bei den gefahrenen Geschwindigkeiten gab es zwischen den Proband:innen große Abweichungen – sowohl nach oben, als auch nach unten. Im Durchschnitt ging der Blick 14-mal weg von der Straße aufs Handy, das summierte sich zu 140 blind gefahrenen Metern pro Fahrer:in. Ein Drittel der Teilnehmer:innen überfuhr die Mittellinie und blieb teilweise für 3,5 bis vier Sekunden bzw. 35 Meter auf der falschen Straßenseite. Neun von 10 Fahrer:innen sind gegen ein plötzlich auftauchendes Hindernis geprallt.
Das Unfallrisiko für SMS schreibende Lenker:innen ist 23 Mal höher. Durch die Ablenkungsursache Telefon begehen Fahrer:innen um 40 Prozent mehr Fahrfehler. Die Ablenkung von Handy-Lenker:innen ist etwa mit einem 0,8 Promille-Zustand oder sogar mehr vergleichbar.