Schwerpunkt Ablenkung
Lenken statt ablenken
Rund ein Drittel der tödlichen Unfälle werden durch Ablenkung verursacht. Unterstützt durch die rasante Entwicklung von digitalen Medien hat sich die Ablenkung im Straßenverkehr in den vergangen Jahren zur tödlichsten Unfallursache entwickelt. „Regelmäßig kommt es zu schwerwiegenden Unfällen, weil wir einen wichtigen Aspekt der Verkehrssicherheit außer Acht lassen – unsere Aufmerksamkeit“, warnt Landesrat Mag. Steinkellner.
Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert volle Konzentration und Aufmerksamkeit. Egal ob man mit dem Auto, Motorrad, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist. Doch Hand aufs Herz, wer hat noch nie eine SMS während der Fahrt gelesen? Wer hat noch nie die Adresse in das Navi beim Fahren eingetippt oder einen heruntergefallenen Gegenstand während der Fahrt gesucht? Wer hat sich noch nie dabei ertappt, wie man kurz noch eine Nachricht versendet, während man Musik hört und schnell die Straße überquert? Unterstützt durch die rasante Entwicklung von digitalen Medien, die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, hat sich die Ablenkung im Straßenverkehr in den vergangen Jahren zur tödlichsten Unfallursache entwickelt.
Tödliche Unfallursache Nr. 1
Die Unfallstatistik zeigt uns am Ende eines jeden Jahres die maßgeblichen Unfallursachen. Ablenkung steht dominant an der Spitze und hat in Österreich die überhöhte Geschwindigkeit seit nunmehr fünf Jahren in Folge, als tödliche Unfallursache Nummer Eins, abgelöst. Auch in Oberösterreich war mit Ausnahme des Jahres 2016 die Ablenkung die häufigste Ursache bei Unfällen mit Todesfolge. Das wirklich Erschreckende bei diesen jährlichen Statistiken: Jeder dieser Unfälle wäre wohl vermeidbar gewesen, wenn Ablenkung am Steuer als tatsächlich ernstzunehmende Gefahr wahrgenommen wird.
Jeder schwere Verkehrsunfall ist mit unermesslichem Leid für die Opfer und deren Angehörige verbunden. Die größtmögliche Verkehrssicherheit und der Schutz der Verkehrsteilnehmer:innen ist ein prioritäres Anliegen für die Politik, die Abteilung Verkehr, die Polizei und alle unterstützenden Stakeholder.
Mag. Günther Steinkellner, Landesrat für Infrastruktur
In seiner Breite reicht das Phänomen Ablenkung von einem kurzen Griff ins Handschuhfach, über das Suchen von heruntergefallenen Gegenständen, bis hin zum Tippen einer Kurznachricht am Handy. Es erklärt sich durch vielfältigste Alltagssituationen und wird daher in der Bevölkerung kaum als Unfallursache wahrgenommen. Ähnlich wie auf Bundesebene ist pro Jahr allerdings jedes dritte bis jedes vierte Todesopfer aufgrund von Ablenkung zu beklagen.